Voller Vorfreude stiegen wir am 27.Mai ins Flugzeug, erst nach Madrid, dann weiter nach Lima und zu guter Letzt nach Cusco. Von da aus fuhren wir dann gute 1 ½ Stunden weiter nach Urubamba wo wir die nächsten Wochen wohnen würden.

Als wir ankamen war es bereits dunkel, jedoch war die Fahrt ins Tal schon unglaublich schön.

Den nächsten Tag, ein Sonntag, hatten wir zur Akklimatisierung und Erkundung der Umgebung. Wir setzten uns in eins der vielen modernen Cafes in Urubamba, besuchten den täglichen Mercado mit frischen Gemüse und Früchten, schlenderten durch die Gassen und machten uns einen ersten Eindruck. Wir waren positiv überrascht wie Sicher wir uns fühlten und wie freundlich die Menschen waren. Außerdem war es sehr heiß in der Sonne was wir so nicht erwartet hatten. Mit der Höhe (fast 3000m), hatten wir keine Probleme.

Am Montag ging es dann für uns mit zur bereits laufenden Kampagne in Piso de Valle.
Dort waren wir zu dritt an zwei mobile Einheiten. Der Andrang war relativ gering da die Kampagne schon seit ein paar Wochen lief. Jedoch konnten wir ein paar Patienten, von jung bis alt, mit Füllungen und Reinigungen helfen. Die Kinder in der gegenüber liegenden Schule waren sehr neugierig was wir dort machten.

Die Woche ging so weiter, nachmittags kam noch das Kinderdorf Munaychay dazu. Dort gibt es eine sehr moderne Einheit und die Kinder wurden in Blöcken von den einzelnen Häusern zu uns geschickt. Wir waren positiv Überrascht wie gut die Zähne der Kinder waren, da bereits seit vielen Jahren darauf geachtet und früh mit der Prophylaxe und Aufklärung angefangen wird.

In der Woche darauf fing eine neue Kampagne in Ollantaytambo an. Wir bauten in einem kleinen Raum in der Stadt unsere zwei Einheiten auf und dann konnte es am selben Tag schon los gehen. Die Kampagne begleitete uns die nächsten 5 Wochen. Da wir mehrere Zahnärzte waren, wurden wir immer zu dritt vormittags oder nachmittags eingeteilt. Es gab sehr viele Patienten die teilweise auch lange gewartet haben. Die Arbeit hat uns hier besonders viel Spaß gemacht da wir auch sehr viel dazu gelernt haben. Wir haben gelernt nur mit dem nötigsten auszukommen und oft ohne Assistenz zu arbeiten. Wir kamen über die Wochen in eine richtige Routine mit vielen Patienten hintereinander, welche wir sonst von der Uni nicht kannten. Hinzu kam das die Patienten sehr dankbar waren und wir mit einem guten Gefühl nach Hause gingen. Unsere Aufgaben bestanden darin, Propylaxe bei Kindern und Erwachsenen, Füllungen und Extraktionen zu machen. Hier hatten die Menschen, besonders die Kinder, oft sehr kariöse Zähne. Das liegt an der fehlenden Aufklärung im frühen Alter und den vielen gezuckerten Getränken im Alltag. Die meisten Kinder waren jedoch sehr kooperativ und ließen uns dann auch öfter Mal Karies entfernen und eine Fluorid Prophylaxe creme auftragen.

Neben der Arbeit hatten wir natürlich auch Freizeit welche wir komplett ausgenutzt haben. Wir planten unsere Wochenenden im Voraus und machten uns eine Liste mit Dingen die wir sehen wollten:

• Machu Picchu
• Salineras de Maras
• Wanderung zum Kreuz in Urubamba
• Rainbow Mountain verbunden mit einem Wochenende in Cusco
• Chinchero
• Pisac Märkte
• Ruinen Ollantaytambo
• Wanderung zu verschiedenen Wasserfällen
• Urubamba Umgebung erkunden
• Laguna de Huaypo

Mit zwei anderen frisch approbierten Zahnärztinnen unternahmen wir die Aktivitäten auf der Liste. Die Natur hat uns wahnsinnig begeistert und alle Ausflüge waren etwas Besonderes. Die vielen Berge die einen Umgeben, haben unsere Ausflüge sehr idyllisch gemacht. Ein Highlight war die Tour zum Rainbow Mountain auf 5000m höhe mit 4 Stunden Wanderung. Wir haben viele Alpakas auf dem Weg gesehen und die umwerfende Landschaft genossen. Es war zwar sehr anstrengend, aber jedem zu empfehlen. Nicht weit von Urubamba gibt es viele Ausflugsziele die man auch vor oder nach der Arbeit machen kann. Der Wasserfall (Catarata de Arin) hat uns besonders gut gefallen und der Weg dorthin war relativ einfach.