Hilfseinsatz in Sumba
Ein Bericht von Julia, Teresa und Christoph
Noch während des Studiums wuchs bei Julia, Theresa und Christoph der Wunsch nach einem Auslandsaufenthalt, sodass sie während des letzten Semesters die Initiative ergriffen und mit der Internetrecherche begonnen haben. Da sie große Südostasienfans sind, war die Wahl auf die indonesische Sumba recht schnell gefallen.
Noch während des Staatsexamens haben sie damit begonnen, Spenden zu sammeln. Das Interesse und die Bereitschaft in der Familie und bei den Firmen an der Unterstützung ihres Hilfseinsatzes war groß.
Wir, als Verband für Zahnärztinnen Zahnärzte, freuen uns darüber, dass wir Julia, Theresa und Christoph bei Ihrem Hilfseinsatz ebenfalls unterstützen konnten.
Eine Übersicht, wie wir auch Sie unterstützen können, finden Sie in der Rubrik Hilfsprojekte.
Anreise und Region – Hilfseinsatz Zahnärzte in Sumba
Da sich das Versenden der Materialien auf Grund des Zolls als schwierig herausgestellt hat, haben wir beschlossen alle Materialien selbst im Gepäck zu transportieren. Das war eine kleine logistische Herausforderung für uns. Unsere Reise ging zunächst von Berlin nach Bali und anschließend weiter auf die Insel Sumba, die ca. eine Flugstunde von Bali entfernt liegt. Wir haben unsere Flüge anfangs mit 30 kg Gepäck pro Person gebucht. Dabei haben wir im Voraus versucht zu planen, welche Materialien wir aus Deutschland importieren müssen und was wir vor Ort in Indonesien auf unserem Zwischenstopp besorgen können, um uns die Anreise etwas zu erleichtern. Letztlich sind wir nun zu dritt mit insgesamt fast 130 kg Gepäck von Bali nach Sumba gereist. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass Indonesien strenge Einfuhrregeln für z.B.: Medikamente und Anästhetikum hat. Wir haben uns deshalb vorab bei der indonesischen Botschaft informiert und nötige Einfuhrgenehmigungen eingeholt. Auf Sumba angekommen wurden wir sehr herzlich von Schwester Mathilde begrüßt. Sie ist eine deutsche Nonne und lebt beim Schwesternorden „Susteran Amal Kasih Darah Mulia“ seit mehreren Jahren auf Sumba. Sie hat uns vom Flughafen abgeholt und ist mit uns zum Krankenhaus in Weetebula gefahren, wo unsere erste Station sein sollte.
Stationen auf Sumba
Weetebula
In Weetebula wurden wir herzlich von den Schwestern und Aspirantinnen aufgenommen. Wir wohnten auf dem Gelände des Schwesternordens, welches direkt an das Krankenhaus angrenzt. Unser Behandlungszimmer schlugen wir dann im Unterrichts-/Essensraum der Aspirantinnen auf. Zwei Tische wurden kurzerhand mit Matratzen bestückt und wenig später nahmen schon die ersten Patienten Platz. Behandelt haben wir im Stehen, was auf Dauer schon sehr anstrengend war, aber man gewöhnt sich daran. Es kamen sehr viele Leute von Klein bis Groß und größtenteils legten wir Füllungen, extrahierten Zähne und erklärten den Menschen, warum das Zähneputzen so wichtig ist.
Waingapu
Nach einer sehr schönen Zeit in Weetebula machten wir uns dann mit unseren Sachen auf die Reise ins das fünf Stunden entfernte Waingapu, welches im Osten von Sumba liegt und gleichzeitig auch die Hauptstadt der Insel ist. Die Fahrt war sehr aufregend da die Straßen auf Sumba doch sehr schlecht sind. Wir wohnten dort in einem Jungen-Asrama in Padadita, welches ein Stadtteil von Waingapu, ist auf einem Hügel mit Aussicht aufs Meer. Nach unserer Ankunft gab es am Abend gleich Zahnputzunterricht für die Jungs. Zähne wurden angefärbt und anschließend saubergeputzt. Dabei machten wir uns ein Bild, was bei welchen Kindern zu machen war. In den nächsten Tagen behandelten wir in der Aula vor allem Kinder aus der angrenzenden Grundschule und dem Asrama. Ganz besonders schön war es für uns in der Grundschule, Zahnputzunterricht zu geben. Im Vorfeld hatten wir eine Art Unterrichtsstunde auf Indonesisch übersetzt und vorbereitet. Ausgestattet mit Zahnbürsten, Zahnpasta und Anfärbemittel ging es dann durch alle Klassen, wo wir zusammen mit den Kindern und Lehrern eine aufregende und schöne Zeit hatten. Am Ende unserer Zeit in Waingapu reiste Leni an, eine Freundin von uns. Sie spricht sehr gut Indonesisch und so übersetzte sie oft und half uns als super Assistenz, wo es nur ging.
Elopada
Anschließend ging es dann wieder zurück in den Westen der Insel, nach Elopada. Elopada liegt viel höher als Weetebula und Waingapu. Dementsprechend war das Klima auch kühler und feuchter. Viele Patienten kamen aus abgelegenen Dörfern, die zum Teil bis zu zwei Stunden Anreise hatten, um von uns im Dorfkrankenhaus behandelt zu werden. Es gab auch hier wieder viel zu tun und wir arbeiteten jeden Tag bis spät am Abend und wurden von den Schwestern, bei denen wir wohnen durften, mit leckerer Kost versorgt. Nach drei vollen Tagen ging es zu unserer nächsten Station.
Homba Karipit
Sehr weit im Westen gelegen kamen wir dann in Homba Karipit an. Auch hier waren wir wieder in einem Jungen-Asrama untergebracht und konnten unser Behandlungszimmer in einem der Räume des Dorfkrankenhauses aufschlagen. Viele Patienten aus der Region und Schulkinder der Dorfgrundschule und des Gymnasiums kamen zur Behandlung vorbei.
Zurück auf Weetebula
Abschließend kehrten wir noch einmal nach Weetebula zurück, welches unsere Basis die ganze Zeit über war, und hatten einen schönen Abschiedstag zusammen mit den Schwestern und Aspirantinnen, die uns sehr ans Herz gewachsen sind. Sie sind uns immer eine große Hilfe gewesen und haben wichtige Kontakte und Verbindungen hergestellt, für die wir ihnen sehr dankbar sind.
Das Fazit – Hilfseinsatz Zahnärzte in Sumba
Der Aufenthalt auf Sumba war für uns eine neue und sehr prägende Erfahrung. Der Bedarf an zahnmedizinischer Versorgung ist sehr groß und unser Hilfsprojekt kam bei den Menschen sehr gut an. Dadurch motiviert, wollen wir nun einen Verein gründen, um das Projekt zu etablieren und in Zukunft regelmäßig vor Ort Hilfe leisten zu können. Dabei wollen wir unsere Schwerpunkte vor allem auf die Schulen und Dörfer legen. Mit Aufklärung über den Aufbau der Zähne und Kariesentstehung sowie Putzunterricht mit den Kindern, wollen wir ein Bewusstsein für Mundhygiene und Prophylaxe schaffen. Außerdem wollen wir mit mobilen Geräten in die Dörfer reisen, um dort den Menschen, die abgelegen von sämtlichen Krankenhäusern leben, zahnmedizinische Versorgung anzubieten.